Kurpark mit Kneipp-Anlage
Die Geschichte des Kurparkes begann nach der Entdeckung der Schwefelquelle. Bereits im Gründungsstatut der Brunnengesellschaft aus dem Jahr 1812 wurde festgelegt, dass sich ausgewählte Gesellschafter um die Entstehung eines "Badegartens" zu kümmern haben, damit sich die zu erwartenden Badegäste auf Wegen und zwischen frischem Grün von den Schwefelbädern erholen können.
1844 kaufte die Stadt das bereits vorhandene Bad mit der Schwefelquelle und den dazugehörigen Garten. Der Preis belief sich auf 700 Taler (umgerechnet ca. 34.000 €).
Nach der Übernahme des Schwefelbades durch den Apotheker Budensieg im Jahr 1856 wurde der damaligen Badegarten parkähnlich angelegt und mit seltenen Bäumen und Sträuchern bepflanzt. Die ältesten Bäume sind also mehr als 150 Jahre alt.
Seine erste Erweiterung erfuhr der Kurpark im Jahr 1924 in Richtung des Kriegerdenkmals.
Blick auf den alten Baumbestand des 1924 angelegten Teils des Kurparkes
Nach der Hochwasserkatastrophe im Jahr 1950 wurde am Wehr angrenzend im südöstlicher Richtung ein neuer Teil des Parks angelegt, der "Rosengarten".
Eine Neugestaltung der gesamten Anlage des Parks wurde nach Fertigstellung der Median-Klinik ab 1993 vorgenommen. Der Pavillon für die Schwefelquelle wurde gebaut und Wege neu angelegt und gepflastert. Die Wehranlage wurde neu gestaltet und das alte Kurhaus als "Haus des Gastes" mit Bibliothek und Gästeinformation für den Besucherverkehr geöffnet.
2005 erhielt der Kurpark ein neues Highlight, welches von der hiesigen Bevölkerung und ihren Gästen rege genutzt wird, die Kneipp-Anlage. Die Anlage besteht sowohl aus einem Kneipp-Tretbecken mit dem klaren und aus dem Bruchteich abgeleiteten Wasser. Das Wasser hat eine Temperatur zwischen 9 und 10 ° Celsius und darf lt. Untersuchung für balneologische - also medizinische Zwecke genutzt werden.
Kneipp-Anlage mit heilsamen Wasser aus dem Bruchteich
Damit man auch außerhalb von Klinik und Physiotherapie das gute Tennstedter Schwefelwasser nutzen kann, entstand in unmittelbarer Nähe des Quellpavillons ein Kneipp-Tretbecken mit dem Wasser des "Stinkenden Molches". Das Schwefelwasser ist hier kein Fließgewässer und auch nur während den wärmeren Jahreszeiten nutzbar. Dieses Becken wird während des 2. Bauabschnitts inklusive Barfußpfade auf die andere Seite des Baches Oede verlegt.
Gefülltes Schwefelwasser-Tretbecken
Seit dem Jahr 2019 befindet sich der Kurpark nun selbst in der Kur. Durch die Trockenheit und der damit verbundene Schädlingsbefall durch den Borkenkäfer mussten gerade Nadelhölzer und Koniferen gefällt werden. Jedoch werden im Zuge der grundlegenden Umgestaltung des Kurparks mehr als 50 resistente Bäume und Büsche nachgepflanzt. Die ersten Frühlingsblumen im neu gestalteten "Blühgarten" des 1. Bauabschnittes blühen bereits.
Außenanlage Goethcafe´
Herbst im neuen Blühgarten