Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Als Favorit hinzufügen   Link zur Seite versenden   Ansicht zum Drucken öffnen
 

Ketzerturm

Ketzerturm & Haus am Turm

Ketzerturm und Haus am Turm

 

Luftaufnahme

Der Ketzerturm von oben

 

  • spätromanischer, zunächst einzeln stehender runder Turm mit Funktion einer Kleinstburg
  • erster der 3 Hauptürme der Stadt
  • 1470 erbaut
  • 19,00 m Gesamthöhe

 

Der Ketzerturm wurde als erster der drei großen Verteidigungstürme der Stadt gebaut und ist bis heute erhalten geblieben. Die Erbauungszeit des Turmes wird von Ortschronisten nach 1470 angegeben. Er wurde jedoch noch vor dem Bau der Stadtmauer (1448 - 1483) errichtet. Charakteristisch für den Turm ist sein hoch gelegener Eingang, welcher nur über eine Holztreppe erreichbar war.

 

 Der Ketzerturm ist ein Rundturm mit auskragender Plattform, die mit einer Steinbrüstung ummauert ist. Diese Steinbrüstung hat eine Höhe von 0,85 m. Am Turmumgang sind mehrere Wasserspeicher zu erkennen. Diese werden im Volksmund auch "Pechnasen" genannt, dienten jedoch zum Ablauf des Regenwassers. Die Mitte der Plattform ist durch einen gemauerten Kegel geprägt, der als Ausgang zur Plattform diente und der die Verteidiger gleichzeitig vor Geschossen schützte.

 

Der zweite im Original erhaltene  Turmeingang liegt 6 bis 7 Meter über dem Straßenniveau in Richtung Osten. In Kriegszeiten diente eine Leiter als Aufstieg, die danach in den Turm gezogen wurde. Unterhalb der Turmkrone befinden sich unter einer Öffnung zwei Kragsteine. Diese hielten - ähnlich der Fronveste  - einen Aborterker.

 

Die Bauweise des Turmes ist sehr sorgfältig ausgeführt. In seinem Inneren erkennt man deutlich den Aufbau eines spätromanischen Bergfrieds mit Funktion einer Kleinstburg. Der Ketzerturm besteht aus drei Geschossen, wobei das Erdgeschoss nur durch eine Öffnung von oben zu erreichen ist. Diese Öffnung wird als Mannloch oder auch Angstloch bezeichnet. Durch das Mannloch konnte man den Boden nur über eine Leiter oder ein Seil erreichen. Der Überlieferung nach wurden hier die Ketzer inhaftiert, also Menschen, die eine andere Meinung als die Kirche hatten. Sie gaben dem Turm seinen Namen.

 

Das 1. Obergeschoss ist über eine Tür erreichbar, die nur von innen geöffnet bzw. verschlossen werden kann. Vor dieser Tür sind zwei Kragsteine in das Außenmauerwerk eingelassen, auf der einstmals eine hölzerne Plattform angebracht war. Aufgrund der geringen Größe der Plattform war es Angreifern unmöglich, mittels Ramme oder Ähnlichem die Tür zu zerstören. Erhellt wurde das 1. Geschoss durch verschiedene kleine Fenster, die gleichzeitig als Schießscharten dienten. Durch eine massive Kuppel wird der Raum vom nächsten Geschoss getrennt, welches ebenfalls nur über ein Mannloch erreichbar ist. Vom 2. Geschoss gelangte man mittels Leiter auf die oberste Wehrplatte, die gleichzeitig auch das Dach des Geschosses bildet. Der Ausgang zur Wehrplatte befindet sich in der kegelförmigen steinernen Kuppel. Diese Kuppel ist gleichzeitig die Spitze des Turmes.

 

Am Turmfuss wurde in den 80er Jahren durch die Tennstedter Heimatfreunde ein Zugang zum an den Turm angrenzenden Gebäude geschaffen. Das sogenannte "Haus am Turm" wurde 1986 als Museum geöffnet. Leider ist es heute geschlossen, soll jedoch wiederbelebt werden.

Ketzerturm (Heretic tower)


• late Romanesque, initially single standing round keep with function of a miniature  

   castle
• first of the 3 main towers of the city
• built according to chronicle about 1470
• total height 19 m


The Heretic Tower was built as the first of the three major defence towers in the city and has been preserved to this day. The construction time of the tower is specified by local annalists after 1470. However, it was built before the construction of the city wall (1448-1483). Characteristic of the tower is its high entrance, which was accessible only by a wooden staircase. The Heretic Tower is a round tower with cantilevered platform, which is walled with a stone balustrade. This stone balustrade has a height of 0.85 m. There are several gargoyles on the tower. These are popularly called "machicolations". The centre of the platform is characterized by a brick cone, which served as an exit to the platform and at the same time protected the defenders from bullets. The second original tower entrance is 6 to 7 meters above the street level towards the east. In wartime, a ladder served as an ascent, which was then pulled into the tower. Below the tower crown are two corbels ​​under an opening. These held - similar to the Fronfeste - a lavatory oriel. The construction of the tower is very carefully worked. In its interior you can clearly see the construction of a late Romanesque keep with the function of a small castle. The heretic tower consists of three storeys, whereby the ground floor can only be reached through an opening from above. This opening is called a manhole or fear hole. Through the manhole you could reach the ground only by a ladder or a rope. Tradition has it that the heretics were imprisoned here, people who had a different opinion than the church. They gave the tower its name. The first floor is accessible via a door that can only be opened or closed from the inside. In front of this door, two corbels are embedded in the outer masonry, on which a wooden platform was once attached. Due to the small size of the platform, it was impossible for attackers to destroy the door with a ram or the like. The first floor was lit by various small windows, which served as embrasures at the same time. Through a massive dome, the room is separated from the next floor, which is also accessible only via a manhole. From the second floor one reached by ladder on the top weir plate, which also forms the roof of the projectile. The exit to the weir plate is in the conical stone dome. This dome is also the top of the tower. At the end of the tower, the Tennstedter Heimatfreunde (home friends) created access to the building adjacent to the tower in the 1980s. The so-called "house on the tower" was opened in 1986 as a museum. Unfortunately, it is closed today, but should be revived. In 2012, the tower shell was extensively renovated and mounted on the tower cone a redesigned weather vane. The total height of the tower is 19.00 m. Its walls are 1.80 m in the lower area and 1.60 m in the upper area.